Wie unsere Bundeskanzlerin Frau Merkel und der amerikanische Präsident Herr Obama auf der Hannovermesse 2016 gezeigt haben, setzt man sich eine spezielle Brille auf und schaut sich damit in der künstlichen Welt um. Mit speziellen Sensoren wird dabei – je nach Kopfposition – immer das richtige Blickfeld in die Brille projiziert, so dass man den Eindruck hat, gar keine Brille mehr aufzuhaben, sondern sich tatsächlich in dem gezeigten Raum zu befinden. |
"Holodeck" in Aurich!!!Passend zum 50. jährigen Star-Trek-Jubiläum präsentierte der Makerspace Aurich e.V. Einblicke in die Zukunft. Am vergangenen Montag wurden im Rahmen eines VR-Workshops Besucher in künstliche Welten entführt und konnten sich auf den aktuellen Stand der Technik im Bereich virtuelle Realität bringen lassen. Auf insgesamt 7 verschiede Stationen verteilt zeigte der Makerpace die gesamte Palette der VR:
Am Computer geschaffene künstliche Welten am Beispiel einer Autokonstruktion schlugen die Brücken zum fachkundigen Publikum. Vertreter aus der Industrie (z.B. Enercon, VW) aber auch Vertreter aus umliegenden Schulen sahen sich einfache virtuelle Produktionsprozesse an. Hier nutzt man VR schon heute um Neuerungen schnell und kostengünstig testen zu können. Etwas weniger ernst ging es weiter: Bei der Fahrstuhlfahrt hinauf auf eine Windenergieanlage konnte man seine Höhenangst überwinden und wenn einem dann plötzlich Wind ins Gesicht blies, hielten sich die "Turmbesteiger" doch leicht verkrampft am Geländer fest. Wem das noch nicht reichte, der konnte sich auf einen Harry-Potter-Besen setzen und frei wie ein Vogel - durch Kopfbewegungen gesteuert - über grüne Wiesen und Flusslandschaften fliegen.- bis ihm schlecht wurde. Die letzte Stufe der virtuellen Realität ermöglichte dann nicht nur das Betrachten und steuern der virtuellen Welten, sondern auch das freie Begehen. Mit Brille auf der Nase, Kopfhörern auf den Ohren und einer Taschenlampe in der Hand befand man sich plötzlich in der Tiefsee und ärgerte Quallen und ähnliches Getier mit seinem Licht. Auch die Begegnung mit einem Blauwal oder das Bewegen mitten in einem riesigen Fischschwarm ließ so maches "Oh" und "Ah" erklingen.
Spätestens hier schloss sich dann wieder der Kreis: Von der Realität, die man in VR-Brillen darstellt, über künstliche Dinge, die gestaltet werden, um einfach nur Spaß zu haben, hin zu Dingen, die man künstlich schafft, um sie dann Realität werden zu lassen. Die Sorgen und Fragen rund um diese moderne Technik wie z.B. "Was ist real, was ist Fiktion?" oder "hält der Mensch das alles aus oder ist er damit nicht überfordert?"bis zu "Leben wir nicht irgendwann nur noch in einer Scheinwelt und kümmern uns gar nicht mehr um die reale Welt?" hat dieser VR-Workshop sicher nicht nehmen bzw. beantworten können. Zumindest hat der Makerspace Aurich e.V. aber zeigen können, was im Bereich VR technisch schon heute mit verhältnismäßig geringem Aufwand möglich ist. Schön, dass sich davon nicht nur Vertreter der Industrie, sondern auch Vertreter der Schulen, Banken, Verwaltung und Politik überzeugt haben. |